2. Bundesliga

Roundup: Braunschweig schockt Nürnberg, Heidenheim schlägt Düsseldorf

Eintracht Braunschweig hat dem 1. FC Nürnberg vier Tore eingeschenkt. Foto. Getty Images.
Eintracht Braunschweig hat dem 1. FC Nürnberg vier Tore eingeschenkt. Foto. Getty Images.

Eintracht Braunschweig hat am siebten Spieltag der 2. Bundesliga durch ein 4:2 gegen den 1. FC Nürnberg den ersten Saisonsieg gefeiert. Parallel feierte der 1. FC Heidenheim einen späten Dreier gegen Fortuna Düsseldorf (2:1).

Braunschweig dreht in der zweiten Halbzeit auf

Die erste gute Chance des Spiels hatte Eintracht Braunschweig nach zwei Minuten. Fabio Kaufmann wurde auf der rechten Angriffsseite angespielt und brachte den Ball zu Anthony Ujah, der aus zentraler Position vergab. Der 1. FC Nürnberg bemühte sich um Kontrolle, Braunschweig versteckte sich aber nicht und setzte die Franken unter Druck, um Umschaltsituationen zu erzwingen. Dennoch tauchte Nürnberg immer wieder im letzten Drittel auf und ging in der zehnten Minute in Führung: Nach einer Flanke von der rechten Seite eroberte der FCN den zweiten Ball. Lino Tempelmann wurde im Rückraum angespielt und zog mit dem linken Fuß ab, Jens Castrop hielt den Fuß im Strafraum hin und brachte den Ball im Netz unter – 1:0 Nürnberg. Kurz darauf hatte Tempelmann eine weitere Chance aus dem Rückraum, der Ball segelte am Tor vorbei (12.). Postwendend erzielte Braunschweig den Ausgleich: Nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte schickte Immanuel Pherai Kaufmann mit einem langen Pass steil, der Stürmer lief auf das Tor von Christian Mathenia zu, blieb vor dem FCN-Keeper cool und traf ins kurze Eck (13.). Die Gäste ließen ungeachtet vom Gegentreffer den Ball flüssig in den eigenen Reihen laufen und verfolgten das Ziel, sich die Braunschweiger Defensive zurechtzulegen. Johannes Geis musste es in der 22. Minute jedoch aus der Distanz probieren und stellte Jasmin Fejzic vor keine Probleme. In der 30. Minute ging Nürnberg wieder in Führung: Castrop behielt den Ball im Zweikampf und steckte ihn durch zu Mats Möller Daehli, der einen Diagonalpass auf Kwadwo Duah spielte. Der 25-Jährige brachte den Ball zum 2:1 im linken Toreck unter. In den letzten Minuten vor der Halbzeitpause zog sich Nürnberg ein wenig zurück – doch kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs schlug Braunschweig noch einmal zu. Erst scheiterte Kaufmann nach einem Konter an Mathenia, dann drückte Ujah den Nachschuss zum 2:2 über die Linie (44.). Mit diesem Spielstand ging es auch in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel verlief die Partie zunächst im gewohnten Bild. Nürnberg hatte eine vielversprechende Chance per Freistoß, doch Geis scheiterte an Fejzic (50.). In der 53. Minute durfte sich Ujah aus der Distanz probieren, verfehlte das Tor aber deutlich. Anschließend wurden die Hausherren wesentlich mutiger und näherten sich dem Tor immer weiter an. Die Belohnung folgte in der 59. Minute, Pherai brachte die Löwen per wuchtigem Abschluss aus etwa 20 Metern mit 3:2 in Führung. Nur zwei Minuten später erhöhte Kaufmann im Zusammenspiel mit Ujah sogar auf 4:2 für den Aufsteiger (61.). Braunschweig behielt das Oberwasser und spielte auf das nächste Tor, die Nürnberger waren hingegen im Vergleich zur ersten Hälfte ein Schatten ihrer Selbst. In der Schlussviertelstunde legten die Gäste noch einmal einen Zahn zu und erhöhten den Druck, Tempelmann traf in der 80. Minute aber nur die Latte. Kurz darauf prüfte Möller Daehli Fejzic, der parierte (81.). Bis zum Schlusspfiff brannte die Partie aus Braunschweiger Sicht aber nicht mehr an, weshalb der Sieg Bestand hatte. 

Trotz des ersten Saisonsiegs bleibt Eintracht Braunschweig in der Abstiegszone, die Niedersachsen belegen mit nun fünf Punkten vorübergehend den 17. Tabellenplatz. Der 1. FC Nürnberg bleibt dagegen vorerst auf Rang zwölf.

Kleindienst mit dem Lucky Punch

Im Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und Fortuna Düsseldorf bemühten sich beide Mannschaften darum, mit hohem Tempo in den gegnerischen Strafraum vorzudringen und sich Torchancen herauszuspielen. In der zehnten Minute hatte die Fortuna den ersten vielversprechenden Abschluss, Marcel Sobottka brachte den Ball nach Vorlage von Daniel Ginczek aber nicht im Tor unter. Auf der anderen Seite hielt Denis Thomalla einfach mal drauf und schoss etwas über den Kasten (14.). Kurz darauf hatte Dawid Kownacki die große Chance zur Führung für Düsseldorf: Der Pole umkurvte Kevin Müller, musste dann jedoch aus spitzem Winkel abschließen und traf lediglich das Außennetz (15.). In der 23. Minute unterlief Matthias Zimmermann ein Eigentor zur Heidenheimer Führung: Tim Kleindienst verlängerte einen Eckball an den langen Pfosten, das Spielgerät prallte gegen Zimmermann und ins Tor. Heidenheim blieb nach der Führung aktiv und wollte der Partie immer stärker ihren Stempel aufdrücken. Die Fortuna griff einige Male auf lange Bälle zurück, um sich aus dem Pressing zu befreien. In der 36. Minute hatte Kristoffer Peterson eine Chance, der Schuss vom Strafraumrand aus bereitete Müller aber keine Probleme. Bis zum Pausenpfiff verwaltete Heidenheim die Führung.

Düsseldorf bemühte sich in der zweiten Halbzeit um eine Antwort und präsentierte sich engagierter als in den ersten 45 Minuten. Einen Anteil daran hatte Ao Tanaka, der für Peterson eingewechselt wurde. Die erste Großchance hatte allerdings Heidenheim in Person von Adrian Beck, der nach einem Konter per strammem Schuss die Latte traf (56.). Nur drei Minuten später erhielt Düsseldorf eine Ecke, Ginczek verlängerte per Kopf auf Kownacki, der aus wenigen Metern den 1:1-Ausgleich erzielte (59.). Unverdient war der Treffer aufgrund des Spielverlaufs nach dem Seitenwechsel nicht. Düsseldorf blieb weiterhin aktiv, während Heidenheim auf Umschaltsituationen lauerte. Rouwen Hennings wagte sich in der 72. Minute an einen Schuss und setzte diesen am Tor vorbei. Die Fortuna versuchte es einige Male durchs Zentrum, fand allerdings kein Durchkommen – Heidenheim nahm hingegen ein wenig Tempo raus und wirkte nicht unzufrieden mit dem Unentschieden. In der 87. Minute gingen die Hausherren plötzlich erneut in Führung: Tim Kleindienst brachte den Ball nach einer Flanke von der linken Seite aus wenigen Metern im Kasten unter. Düsseldorf probierte noch einmal alles, um den Ausgleich zu erzielen, konnte die Niederlage trotz fünfminütiger Nachspielzeit aber nicht mehr verhindern.

Durch den späten Sieg eroberte der 1. FC Heidenheim mit 14 Punkten aus sieben Spielen die Tabellenführung in der 2. Bundesliga und bleibt somit in der Spitzengruppe. Dieser gehört auch Fortuna Düsseldorf an, die Rheinländer belegen jedoch mit elf Zählern Platz fünf und könnten leicht an Boden verlieren.

Florian Bajus  
02.09.2022