Offensivverstärkungen

Borre soll nicht der Letzte sein: Holt Eintracht auch noch Kalajdzic?

Sasa Kalajdzic (r.) im Luftduell mit Martin Hinteregger. Foto: Imago

Eintracht Frankfurt ist mit der Verpflichtung von Rafael Santos Borre ein Transfercoup gelungen. Der Kolumbianer kommt ablösefrei an den Main. Doch die Hessen suchen weiterhin einen Ersatz für den abgewanderten Topstürmer Andre Silva. Im Fokus steht ein Angreifer des VfB Stuttgart.

Von der Eintracht berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich

Im Training tummelten sich bei Eintracht Frankfurt am Montagnachmittag gleich vier Angreifer: Gonçalo Paciencia, Ragnar Ache, Ali Akman und zum ersten Mal in diesem Sommer auch Dejan Joveljic, der mit der Empfehlung von 17 Ligatoren beim Wolfsberger AC aus Österreich zurückgekommen war. Während des Trainings dann die Mitteilung, dass Angreifer Nummer fünf verpflichtet wurde: Von den River Platz aus Buenos Aires wird Rafael Santos Borre ablösefrei an den Main wechseln. Der 25-Jährige weilt aktuell mit dem kolumbianischen Nationalteam noch bei der Copa America, trifft am Mittwochfrüh (3 Uhr) im Halbfinale auf Argentinien.

Glasner: Borre steht für "Tempo und Tiefgang"

Der kleingewachsene Stürmer (1,74 Meter) bringt mit seinem Anlaufverhalten und seiner Zielstrebigkeit im Abschluss noch mal eine andere Komponente ins Offensivspiel der Eintracht. Stark ist der Kolumbianer, der bereits zwischen 2015 und 2017 in Europa bei Atletico Madrid und dem FC Villareal unter Vertrag stand, dort den Durchbruch aber nicht schaffte, vor allem in einer Doppelspitze neben einem Zielspieler. "Wir haben gesagt, dass wir in der Offensive Tempo und Tiefgang dazu holen wollen. Borre wäre so ein Spieler", sagte Trainer Oliver Glasner noch vor dem Training und verwies auf Stunden oder Tage, die die Verpflichtung eines neuen Stürmers noch dauern könnte. Rund 90 Minuten später wurde sein Wunsch erfüllt.

Ein weiterer Stürmer gesucht 

Nach fussball.news-Informationen ist Borre aber nicht der Ersatz für den zu RB Leipzig gewechselten Andre Silva. Der 28-Tore-Mann der vergangenen Saison sei laut Glasner ohnehin "nur schwer eins zu eins zu ersetzen". Da im Kader der Eintracht aktuell aber ein Überangebot an Stürmern herrscht, stehen die Verantwortlichen vor der Frage, ob sie zunächst einen Angreifer abgeben müssen, bevor ein weiterer kommt. Heißester Kandidat: Gonçalo Paciencia. Der Portugiese war in der vergangenen Saison an den FC Schalke 04 ausgeliehen, bei den Fans durch Aussagen in Ungnade gefallen. Aktuell plant Glasner ihn noch als Zielspieler in der Offensive ein - zumindest bis ein Neuer kommt.

Kalajdzic nur mit Klausel darstellbar

Eine Spur führt dabei zum VfB Stuttgart. Sasa Kalajdzic hat dort in der vergangenen Saison mit 16 Toren und sechs Vorlagen in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht und auch bei der EURO für Österreich sehenswert per Kopf getroffen. Der 2-Meter-Hühne wäre der gesuchte Zielspieler, kostet aber auch eine ordentliche Ablöse. Eine Ausstiegsklausel ist beim 23-Jährigen nicht verbrieft, würde aber nicht verwundern, weil Kalajdzic 2019 für die Mini-Ablöse von 1,75 Millionen Euro zu den Schwaben gewechselt war. Ohne Klausel wäre ein Transfer des Angreifers, der dann wohl um die 20 Millionen Euro Ablöse kosten würde, für die Eintracht kaum zu stemmen. In Frankfurt würde Kalajdzic auf die Nationalelf-Kollegen Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker treffen und mit Oliver Glasner auf einen weiteren Landsmann. Ein Kalajdzic-Verpflichtung wäre zweifelsohne der nächste Transfercoup für die Eintracht. 

Benjamin Heinrich  
05.07.2021