Brisantes Wiedersehen mit Milan

Berater erklärt geplatzten Donnarumma-Wechsel zu Juventus

Donnarumma hat mit 24 Jahren bereits über 300 Profispiele auf dem Konto. Foto: Getty Images
Donnarumma hat mit 24 Jahren bereits über 300 Profispiele auf dem Konto. Foto: Getty Images

In Gruppe F der Champions League kommt es an den nächsten beiden Spieltagen zum Duell zwischen Paris Saint-Germain und der AC Mailand. Im Fokus steht am Mittwochabend und im Rückspiel am 07. November vor allem Gianluigi Donnarumma. Der Torhüter ist seit seinem ablösefreien Wechsel von Milan zu PSG bei seinem Jugendklub zur Hassfigur geworden. Dabei wollte der Europameister die Lombarden eigentlich nicht ohne Gegenleistung verlassen.

Ablösefreier Wechsel war nicht das Ziel

Dies hat der Berater des 24-Jährigen, Enzo Raiola, in einem Interview mit der italienischen Zeitung Tuttosport bekräftigt. Der Cousin des verstorbenen Staragenten Mino Raiola gilt als enger Freund von Donnarumma. Dessen letztlich ausgebliebene Vertragsverlängerung bei Milan sei auf das Verhalten der Klubverantwortlichen zurückzuführen gewesen. "Mino hat immer gesagt, dass wir den Jungen nicht ablösefrei weglotsen werden, aber auch gefordert, dass Milan die Champions League in Angriff nimmt."

Juve hegte konkretes Interesse

Als die Qualifikation für die Königsklasse im Endspurt der Saison 2020/21 noch nicht in trockenen Tüchern war, schaute sich Raiola deshalb anderswo um. "Die Alternative lautete, mit einem anderen Klub weiterzumachen, der die Situation mit einem Tauschgeschäft oder einer Zahlung geregelt hätte", berichtet der Berater. Dabei sei es um Juventus gegangen, das in dieser Zeit immer wieder konkretes Interesse an Donnarumma hegte. Weil der Nationalspieler einen auslaufenden Vertrag hatte, hätte er nach dem 01. Januar 2021 jederzeit bei den Bianconeri unterschreiben können. Dass er dies nicht tat, stützt die These, dass die Spielerseite keinen ablösefreien Abschied heraufbeschwören wollte.

Warum Juventus leer ausging

Seitens Milan sei man dann aber vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Bei einem Treffen mit dem damaligen Technischen Direktor überraschte der Klub Raiola und Donnarumma. "Maldini hat uns gesagt, das Kapitel von Gianluigi sei beendet, weil sie ihre neue Nr.1 schon verpflichtet haben." Dabei handelte es sich um Mike Maignan, der vom OSC Lille nach Italien gelockt wurde. Trotz dieser Enttäuschung habe sich Donnarumma weiter loyal gegenüber Milan verhalten. "Er hat gesagt: 'Zu Juventus wäre ich nur gegangen, wenn wir die Champions League verpasst hätten und mein Verein von meinem Verkauf profitiert. In Italien will ich nicht mehr spielen'", so Raiola. Die Hoffnung auf einen unvoreingenommen Umgang und Empfang ohne Pfiffe durch die Fans der AC Mailand ist wohl dennoch gering.

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Lars Pollmann  
24.10.2023