Titelduell

Bayern vs. Dortmund: Machen Elfmeter den Unterschied?

Sommer wurde zuletzt gegen Leipzig doppelt aus elf Metern überwunden. Foto: Getty Images
Sommer wurde zuletzt gegen Leipzig doppelt aus elf Metern überwunden. Foto: Getty Images

Sollte Borussia Dortmund am Samstag den Bundesliga-Titel gewinnen, muss in der Erzählung des schwarzgelben Triumphs auch ein Platz für den ungeliebten Rivalen RB Leipzig gefunden werden. Immerhin war es der Sieg der Sachsen am 33. Spieltag beim FC Bayern, der den Sprung an die Tabellenspitze und die Schwelle des Glücks erst ermöglichte. Den Münchnern wurden dabei auch zwei Elfmeter zum Verhängnis. Das zieht sich, gerade im Vergleich mit dem BVB, durch die gesamte Saison.

Neun Strafstöße haben die Bayern bereits verursacht, in der Bundesliga wird das nur vom VfL Bochum getoppt; das sogar deutlich, der Klub im Abstiegskampf hat sogar 14 Elfer gegen sich gepfiffen bekommen. Dortmund liegt in dieser Hinsicht auf dem letzten Rang: Ein kümmerlicher Strafstoß steht nach 33 Spieltagen für die Gegner der Schwarzgelben zu Buche, und der fiel letztlich nicht weiter ins Gewicht. Ramy Bensebaini, mutmaßlich ein künftiger BVB-Profi, sorgte mit seinem Treffer aus elf Metern lediglich für Ergebniskosmetik zugunsten von Borussia Mönchengladbach.

Acht Gegentore aus elf Metern

Dem stehen ganze acht Elfmeter-Gegentore zuungunsten des FC Bayern gegenüber. Drei davon haben an Siegen der Münchner letztlich nichts geändert, darunter übrigens auch ein erfolgreicher Versuch von Emre Can beim direkten Duell der beiden Titelanwärter am 01. April in der Allianz Arena. Bleiben aber immer noch fünf Strafstoß-Gegentore, die Punktverluste mit sich gebracht haben: Serhou Guirassy verhalf dem VfB Stuttgart, am 6. Spieltag ein 2:2 aus München zu entführen; Exequiel Palacios traf am 25. Spieltag doppelt vom Punkt zum 2:1-Sieg von Bayer Leverkusen; zuletzt waren es Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai, die Leipzig von der Strafstoßmarke zum Sieg schossen.

Bayern verlor fünf Punkte

In diesen drei Spielen verlor Bayern also alleine fünf Punkte, wenn man die kassierten Elfmeter aus dem Endergebnis abzieht. Natürlich ist das nur eine Spielerei und folgt der törichten Annahme, dass im Spiel ansonsten alles gleich geblieben wäre. Dennoch ist bemerkenswert, wie viel besser der FC Bayern dastehen könnte, wenn im eigenen Strafraum mehr Achtsamkeit an den Tag gelegt worden wäre. Und ja, wenn der vermeintlich mit ewigem Dusel ausgestattete Rekordmeister mehr Glück gehabt hätte, er selbst oder hinsichtlich der jeweiligen Gegner des BVB. In Dortmund wird nämlich gerne über den verwehrten Elferpfiff in Bochum geredet, der klare Strafstoß zugunsten von Eintracht Frankfurt, der im Herbst vom gleichen Schiedsrichter, Sascha Stegemann, nicht gegeben wurde, ist, kaum verwunderlich, kein großes Thema. Jedenfalls wäre Bayern schon praktisch Meister, wenn obere Milchmädchenrechnung angewendet werden darf.

Verursachte Elfmeter in der Saison 2022/23

1. VfL Bochum, 14 (davon verwandelt: 8)

2. FC Bayern, 9 (8)

3. RB Leipzig, 8 (7)

4. Union Berlin, 7 (7)

= 4. Bayer Leverkusen, 7 (7)

= 4. FSV Mainz 05, 7 (4)

= 4. VfL Wolfsburg, 7 (4)

8. SC Freiburg, 6 (5)

= 8. Hertha BSC, 6 (5)

= 8. Borussia Mönchengladbach, 6 (6)

= 8. FC Schalke 04, 6 (5)

= 8. VfB Stuttgart, 6 (6)

13. 1.FC Köln, 5 (4)

14. FC Augsburg, 4 (1)

15. Werder Bremen, 3 (2)

= 15. TSG Hoffenheim, 3 (2)

17. Eintracht Frankfurt, 2 (2)

18. Borussia Dortmund, 1 (1)

(Angaben via Transfermarkt)

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Lars Pollmann  
26.05.2023