Taktik-Leaks
Bayern-Maulwurf: Nagelsmann fragt sich nach Motiv

Der FC Bayern hat am Freitag das womöglich schwerste Los im Viertelfinale der Champions League erwischt. Gegen Manchester City steigt nach dem Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain gleich das nächste vorgezogene Endspiel. Julian Nagelsmann hat sich dazu kämpferisch geäußert. Ein anderes Thema macht den Chefcoach eher nachdenklich.
Es erinnert bisweilen an Zeiten, als in München noch der 'FC Hollywood' spielte: Irgendjemand hat Interna an die Presse weitergegeben. In der Kabine abfotografierte Taktik-Zettel sind von Medien des Springer-Verlags veröffentlicht worden. "Maulwürfe stehen unter Artenschutz, deswegen ist die Suche sehr, sehr kompliziert", lachte Nagelsmann am Freitag zunächst noch, als es in der Spieltagspressekonferenz der Münchner vor dem Gastspiel bei Bayer Leverkusen um das Thema ging. Anschließend wurde er aber sehr viel ernster.
"Glaube nicht, dass Springer 500 000 Euro bezahlt"
"Was bezweckt die Person, die das weitergibt, was erhofft die sich? Die Motivlage erschließt sich mir nicht. Ich glaube nicht, dass der Springer-Verlag 500 000 Euro bezahlt für so eine Information", sagt Nagelsmann. Womöglich gehe es dem Übeltäter also darum, dem Chefcoach zu schaden. Jedoch werde auch die Mannschaft damit bestraft. "Es schadet auch jedem einzelnen Spieler und das ist einfach nicht im Sinne der Sache", meint der 35-Jährige.
"Wird nicht so gut in den Spiegel schauen können"
Er habe auch keine Erklärung, mit welchem Verhalten er selbst diese Reaktion hervorgerufen haben könnte. "Mir ist es wichtig, dass ich in den Spiegel schauen kann. Wie gehe ich mit meinen Spielern um? Wie gehe ich mit meinen Trainerkollegen um? Diese Person wird hoffentlich nicht so gut in den Spiegel schauen können, weil sich das einfach nicht gehört", so Nagelsmann. Neben dem Maulwurf sieht der Bayern-Trainer aber auch die Medien in der Verantwortung und will seine Auftritte entsprechend steuern. "Ich werde immer weniger mit allen sprechen werde, die so etwas dann veröffentlichen. Ich finde das als Journalist nicht gut, und noch viel schlechter ist der, der es weiterschickt", ärgert sich Nagelsmann (Zitate via Sport1).
