Ausnahme gegen TSG
Baumgart über defensiveren Ansatz: "Möchte es nicht so oft machen"

Gegen 1899 Hoffenheim wählte der 1. FC Köln einen etwas defensiveren Ansatz. Allzu oft will Steffen Baumgart seine Mannschaft allerdings nicht so spielen sehen.
Das Conference-League-Spiel gegen 1. FC Slovacko steckte dem 1. FC Köln aufgrund der Verlegung auf Freitagmittag tief in den Knochen, als die Geißböcke am Sonntagabend gegen 1899 Hoffenheim gefordert waren. Dennoch verzeichnete die Statistik eine Laufleistung von 122 Kilometern - und die Mannschaft von Steffen Baumgart brachte elf Torschüsse zustande, obwohl sie lediglich 35 Prozent Ballbesitz verzeichnete. Ausnahmsweise positionierten sich die sonst so aggressiven Kölner tiefer, ließen Hoffenheim gewähren und lauerten auf Umschaltsituationen.
Baumgart: "Ich mag es trotzdem, vorne zu attackieren"
Auf die Frage, wieso seine Mannschaft angesichts der Dreifachbelastung und der immensen Verletzungsprobleme nicht häufiger defensiv agiere, antwortete Baumgart im DAZN-Interview: "Wir wissen, dass das geht — ich mag es trotzdem, vorne zu attackieren." Wegen des Freitagsspiels handle es sich um eine Ausnahme, bei der es langfristig auch bleiben soll: "Wir können tiefer stehen, aber ich weiß nicht, ob ich es so oft machen möchte."
"Für mich ist das Schöne, dass sie ihr Herz auf dem Platz lassen"
Trotz der Müdigkeit und der anderen Herangehensweise sah Baumgart eine leidenschaftliche Mannschaft auf dem Spielfeld, die ihm großen Respekt abnötigte: "Für mich ist das Schöne, dass sie ihr Herz auf dem Platz lassen. Wenn ich sehe, welche Entwicklung die Jungs nehmen, dann sieht man die bei jedem Einzelnen. Es ist selbst für uns erstaunlich, dass die Jungs bis zum letzten Moment alles rausgehauen haben." Doch genau das zeichnet den 1. FC Köln aus, seit der 50-Jährige im Sommer 2021 als Cheftrainer verpflichtet wurde.