Trotz VAR
Baumgart: "Der Fußball hat nichts an Attraktivität verloren"

Der Video-Assistent (VAR) ist bei zahlreichen Fußballfans unbeliebt, auch Funktionäre und Spieler echauffieren sich regelmäßig über die Nutzung dieses technischen Hilfsmittels. Steffen Baumgart, Cheftrainer des 1. FC Köln, stört sich allerdings nicht am VAR.
Am Freitagabend rückte der Video-Assistent im Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Heidenheim wieder in den Fokus. Jan-Niklas Beste ging in der 78. Minute im Dortmunder Strafraum zu Boden, nachdem er von Sebastien Haller im Gesicht getroffen worden war, woraufhin Schiedsrichter Tobias Reichel auf Elfmeter entschied. Zunächst korrigierte der VAR diese Entscheidung aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung von Beste, doch kurz darauf wurde Reichel in die Review-Area gebeten, um zu entscheiden, ob Haller jenes Abseits durch ein kontrolliertes Ballspielen aufgehoben hat. Nach vier Minuten zeigte der Referee doch auf den Punkt, der bereits ausgewechselte Haller wurde mit Gelb verwarnt und Tim Kleindienst erzielte das 2:2.
Baumgart: "Diese technischen Möglichkeiten sollten genutzt werden"
Was in der breiten Masse als weiteres Argument gegen den Video-Assistenten gilt, ändert für Steffen Baumgart mutmaßlich nichts daran, dass das Hilfsmittel seine Daseinsberechtigung im Profifußball hat. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte der Coach des 1. FC Köln: "Ich liebe den Fußball so, wie er immer war. Aber ich habe auch kein Problem mit Veränderungen wie zum Beispiel mit dem Videoschiedsrichter. Diese technischen Möglichkeiten sind da und sollten auch genutzt werden."
Baumgart stört sich mehr am Transfermarkt
Aus seiner Sicht habe "der Fußball auch nichts an Attraktivität verloren", erläuterte Baumgart: "Die Spieler machen heute Dinge, die es vor zwölf Jahren, als ich noch gespielt habe, nicht gab. Ich jedenfalls hätte nicht leisten können, was diese Jungs heute leisten." Vielmehr störe ihn die Ungleichheit auf dem Transfermarkt: "Zum Beispiel, warum ein Spieler 10 Millionen wert ist und ein anderer, der die gleichen Werte aufweist, 50 Millionen wert sein soll. Nur weil der eine bei einem kleineren Verein, der andere bei einem großen spielt? Niemand kann mir wirklich erklären, wie diese Zahlen zustande kommen." In diesem Sinne sei er doch ein Fußballromantiker - nicht aber bei Dingen wie dem VAR.