Werder Bremen
Baumann zu Keita: "Am Montag noch für unrealistisch gehalten"

Werder Bremen hat mit Naby Keita den wohl spektakulärsten Bundesliga-Neuzugang des bisherigen Transfersommers eingetütet. Der Mittelfeldmann schließt sich ablösefrei vom FC Liverpool kommend dem letztjährigen Aufsteiger an, will seine durch Verletzungspech ins Stocken geratene Karriere wieder in Schwung bringen. Viele Fans der Hanseaten wähnen sich in einem Traum, auch Frank Baumann gesteht, wie überraschend der Deal gekommen ist.
"Am Montag habe ich es auch noch für unrealistisch gehalten, dass es wirklich klappt", gibt der Sportchef gegenüber dem Portal DeichStube zu. Innerhalb der vergangenen Tage muss die Angelegenheit dann eine Dynamik angenommen haben, die in Bremen auch die handelnden Personen überrascht haben dürfte. "Vor zwei, drei Monaten haben wir zum ersten Mal vom Wunsch gehört, dass Naby gerne in die Bundesliga zurückkehren möchte", so Baumann. Große Hoffnungen machten sich die Verantwortlichen seinerzeit allerdings nicht. Im Gespräch waren gerüchteweise etwa eine Rückkehr zu RB Leipzig oder ein Wechsel zu Borussia Dortmund. An Werder hätte damals noch niemand gedacht.
"Wir bieten solchen Spielern ein gutes Umfeld"
"Aber wir sind dran geblieben", betont Baumann. Letztlich konnte der Klub Keita davon überzeugen, der perfekte Ort für den Relaunch seiner Karriere zu sein. "Wir bieten solchen Spielern ein gutes Umfeld. Da genießen wir nach wie vor einen guten Ruf. Dazu kommt unsere Art des Fußballs. Und wir haben ihm natürlich das Gefühl gegeben, dass er hier gebraucht und eine wichtige Rolle spielen wird", erklärt der Ex-Nationalspieler. Trotz finanziell besserer Angebote sportlich noch ambitionierterer Klubs habe sich Keita so für Werder entschieden.
"Wir können das stemmen"
Das Risiko für Bremen hält sich in Grenzen, da keine Ablöse fließt. "Er wird bei uns sicher einer der Topverdiener sein, aber er sprengt nicht unser Gehaltsgefüge. Wir können das stemmen", hält Baumann fest. Auch die pralle Krankenakte von Keita schreckte nicht nachhaltig ab, zumal der Nationalspieler von Guinea den Medizincheck ohne Probleme hinter sich brachte. Klar ist, dass der Transfercoup die Fans in Euphorie versetzt. Baumann wirbt aber um eine gesunde Erwartungshaltung. "Wir sind sicherlich alle sehr, sehr happy, dass Naby bald bei uns ist." Aber mit Vergleichen mit Spielern wie Diego oder Johan Micoud "tun wir ihm keinen Gefallen. Er soll für sich stehen – und wird das auch tun", ist Baumann überzeugt.
