"Steigen zurecht ab"

Basler zieht vom Leder: "Hertha hat selbst alles verkackt"

Hertha hilft nur noch ein Wunder. Foto: Getty Images
Hertha hilft nur noch ein Wunder. Foto: Getty Images

Hertha BSC braucht an den verbleibenden zwei Spieltagen der Bundesliga-Saison ein Fußballwunder, um den Abstieg in die 2. Liga noch zu verhindern. Selbst ein Sieg über den VfL Bochum am Samstag reicht nicht unbedingt, um mit Hoffnung in den 34. Spieltag zu gehen. An das Rettungsszenario glauben nur noch größte Hertha-Optimisten. Mario Basler gehört nicht dazu. 

Ganz im Gegenteil, stimmt der ehemalige Berliner (78 Pflichtspiele von 1991 bis '93) im Podcast 'Basler ballert' bereits den großen Abgesang auf die Alte Dame an. Dabei erinnert der 54-Jährige fast schon hämisch an die hochtrabenden Pläne vom 'Big City Club', zu dem Ex-Investor Lars Windhorst Hertha formen wollte. "Sie wollen einen Scheißdreck", ätzt Basler (Zitat via Sport1). "Sie sollten zuerst dafür sorgen, dass eine vernünftige Mannschaft auf dem Spielfeld steht." Das ist offenkundig nicht gelungen, anders als im Vorjahr scheint auch eine Rettung in der Relegation nicht mehr sonderlich realistisch.

"Sie steigen zurecht ab"

"Hertha hat selbst alles verkackt, und sie steigen zurecht ab. Es war ganz klar eine Frage der Zeit", erkennt Basler einen anhaltenden Negativtrend der vergangenen Jahre. An die Wirkung des Abstiegs als reinigendes Gewitter, das dem Neuaufbau dient, glaubt er nicht. Seine Prognose lautet, dass Hertha "auch in den nächsten Jahren nicht in der Bundesliga zu sehen sein wird", die Alte Dame also eher Dauergast im Unterhaus wird -- oder noch Schlimmeres droht. "Ich denke, dass die Hertha von der Bildfläche verschwindet und man in den nächsten Jahren nur noch von Union spricht", unkt Basler.

"Es sind wie zehn Nadelstiche in einem"

Union könnte am Samstag die erste Champions-League-Teilnahme der Klubhistorie klarmachen, gefühlt mit jedem Sieg, rechnerisch, wenn am Freitag der SC Freiburg nicht gegen den VfL Wolfsburg gewinnt. Der Unterschied zum vermeintlich größeren Stadtnachbarn Hertha könnte in diesen Tagen größer kaum sein. "Es sind wie zehn Nadelstiche in einem", sagt Basler dazu. Die Höchststrafe könnte es in der kommenden Saison geben: Wenn Hertha in der 2. Liga auf Teams wie den SV Elversberg treffen könnte, während Union in der Königsklasse zum Beispiel Real Madrid empfängt. Und das vielleicht auch noch im Olympiastadion, denn der Umzug in die größte Spielstädte von Berlin ist laut Medienberichten weiterhin eine Option.

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Lars Pollmann  
16.05.2023