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Barca-Abschied: Löst Messi eine Kettenreaktion aus?

Messi wollte eigentlich bei Barca bleiben. Foto: Imago
Messi wollte eigentlich bei Barca bleiben. Foto: Imago

Nach Donnerstagabend verschieben sich die Machtverhältnisse im europäischen Fußball nachhaltig. Der Abschied von Lionel Messi beim FC Barcelona galt trotz der Vertragslosigkeit des Argentiniers als kaum denkbar, ist nun aber offiziell (fussball.news berichtete). Die Folgen sind weitreichend.

Noch gibt es freilich den ein oder anderen Kommentator, der dem Braten nicht ganz traut. Schließlich scheitert die geplante Vertragsverlängerung laut der offiziellen Version von Barca an den wirtschaftlichen Vorgaben seitens LaLiga. Das spanische Oberhaus dürfte aber kein großes Interesse haben, Messi in ein anderes Land zu verlieren. Ob das letzte Wort tatsächlich gesprochen ist, oder es nicht doch zu einer 'Lex Messi' kommt, ist für manche Beobachter noch offen. Nach aktuellem Stand aber ist von einem Wechsel zu einem anderen internationalen Top-Klub auszugehen. Die logischsten Anwärter heißen Paris Saint-Germain und Manchester City. In beiden Fällen könnte eine Kettenreaktion folgen.

Der Fall PSG

Laut Medienberichten vom Donnerstagabend scheint PSG die heißeste Spur zu sein. In Paris könnte Messi mit seinem alten Kumpel Neymar spielen, und in Mauricio Pochettino unter einem argentinischen Landsmann. Nach der Transferoffensive des Sommers ginge der entthronte französische Meister als klarer Top-Favorit in die Champions-League-Saison. Doch selbst bei PSG sind die Ressourcen nicht unendlich. Die Unterschrift von Messi käme so teuer zu stehen, dass womöglich ein Verkauf von Kylian Mbappe zur Option wird.

Der Franzose steht schließlich nur bis Saisonende unter Vertrag. Kaum auszumalen wäre der Schaden für Barca, wenn der Abschied von Messi auch noch Mbappe in die Arme von Real Madrid treiben sollte. Denkbar ist freilich auch, dass Mbappe dank der Ankunft des sechsfachen Weltfußballers seine eigene Zukunft wieder bei Paris Saint-Germain sehen würde. Sollte die andere Variante aber zum Tragen kommen, müsste Real Madrid bis Ende des Monats vermutlich noch einige Spieler verkaufen. Der internationale Transfermarkt könnte nochmals kräftig in Schwung kommen.

Der Fall ManCity

Die Nachricht vom Messi-Aus bei Barca schlug am Donnerstagabend so stark ein, dass selbst ein neuer britischer Rekordtransfer zur Randnotiz wurde. ManCity verpflichtete Jack Grealish von Aston Villa, der Spielmacher soll bekanntlich nicht der einzige Top-Neuzugang bleiben. Harry Kane, Kapitän der englischen Nationalmannschaft, versucht seinen Wechsel zum Premier-League-Champion mit seinem Fernbleiben vom Training der Tottenham Hotspur ja regelrecht zu erzwingen. Laut Medienberichten war Kane aber stets nur Plan B, während ManCity bereits 2020 an die eigene Chance auf die Verpflichtung von Messi geglaubt haben soll.

Nun heißt es zwar mancherorts, die Skyblues seien kein ernsthafter Anwärter auf die Unterschrift des Argentiniers, alleine schon wegen der Verbindung zu Pep Guardiola ist das Thema aber immer brandaktuell. Sollte Messi also nach Manchester wechseln, würde dies den Transfer von Kane vermutlich ausschließen. Ob es für den mehrfachen Torschützenkönig aber einen Weg zurück zu den Tottenham Hotspur gibt, muss als fraglich gelten. Womöglich wird er so beim FC Chelsea zur Alternative für Romelu Lukaku, dessen mögliche Rückholaktion von Inter Mailand beim eigenen Anhang nicht eben Jubelstürme auslöst. Bei ManCity wiederum besteht eigentlich jetzt schon ein Überangebot an Offensiv-Personal, sodass auch hier einige attraktive Transferoptionen auf den Markt gelangen könnten.

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Lars Pollmann  
06.08.2021