Wenn Räume und Schnittstellen fehlen

Analyse: Gladbachs Probleme gegen tiefstehende Gegner

Dieses Bild macht deutlich: Die Spieler von Mainz 05 (rote Trikots) verteidigten in der Überzahl. Für Gladbachs Alassane Plea (l.) und Florian Neuhaus war kein Durchkommen.
Dieses Bild macht deutlich: Die Spieler von Mainz 05 (rote Trikots) verteidigten in der Überzahl. Für Gladbachs Alassane Plea (l.) und Florian Neuhaus war kein Durchkommen. (Foto: THILO SCHMUELGEN / POOL / AFP)

Gegen Mainz 05 wurde mal wieder deutlich: Borussia Mönchengladbach tut sich schwer, wenn es gegen tiefstehende Gegner geht. fussball.news erklärt in einer Analyse, woran die Fohlen erneut gescheitert sind.

Mainz-Coach Bo Svensson hatte am vergangenen Spieltag die richtige Aufstellung gewählt, um Borussia Mönchengladbach vor Probleme zu stellen. Hinten spielte Mainz 05 mit einer Fünferkette, mit wenig Abstand zum eigenen Tor. So ergaben sich für die Fohlen kaum Räume und Schnittstellen, um in die gefährliche Zone vorzudringen. So wie Jonas Hofmann zum Beispiel noch vor wenigen Wochen gegen den FC Bayern München doppelt traf, als er zweimal von Lars Stindl eingesetzt wurde, weil die Defensive des Rekordmeisters viel höher verteidigte. Lust auf aktuelle News von Borussia Mönchengladbach?

Gladbach musste auf Flügel verlagern

Obendrein: Vor der Mainzer Abwehrreihe hielten drei defensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler das Zentrum dicht. Angriffsfläche bot sich für Gladbach somit nur über die Flügel. Immerhin entstand so der Ausgleichstreffer, als Valentino Lazaro sich im Eins-gegen-eins durchsetzte, Hofmann in der Mitte den Ball ablegte und Stindl ins lange Eck einschob. Gladbach kam jedoch nur wenig zu solch klaren Torchancen. Und wenn, dann gingen die Stürmer zu fahrig damit um. Alassane Plea hatte knapp die Hälfte aller Gladbacher Torschüsse (5 von 12) auf dem Fuß, brachte den Ball aber nicht im gegnerischen Kasten unter.

Rose fordert: "Müssen klarer werden"

"Wir hatten viele gute Ansätze, haben so ein sehr schönes Tor geschossen", lobte Gladbach-Trainer Marco Rose. Doch auch ihm wurde mal wieder bewusst: "Gegen solche Mannschaften ist es nicht einfach." Union Berlin, Köln und nun auch Mainz knüpften Borussia Mönchengladbach mit dieser Spielweise wertvolle Punkte ab. "Uns fehlt da aktuell der Punch, die letzte Konsequenz, auch möglicherweise die Gier. Daran müssen wir ansetzen, müssen klarer werden, um solche Spiele zu gewinnen", forderte Rose für die restliche Saison ein, um die wenigen Torchancen auch zu verwerten. Hoffnung macht unterdessen, dass mit Manchester City, RB Leipzig, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen vier offensivere Gegner bevorstehen, gegen die die Gladbacher wieder mit ihrer Stärke - dem schnellen Umschaltspiel in die Tiefe - glänzen können.

Tom Jacob  
22.02.2021