96-Boss Kind fordert: "Wir müssen raus aus der 2. Liga"

Hannover 96 ist als prominenter Geheimtipp auf den Aufstieg in die Zweitliga-Saison gegangen und hatte zum Jahreswechsel wenigstens noch Sichtkontakt mit den dazu berechtigenden Plätzen. Eine über weite Strecken enttäuschende Rückrunde hat die Niedersachsen die Spielzeit auf Platz zehn beenden lassen. Den Ambitionen von Martin Kind entspricht das nicht.

Der Klubchef sorgt sich darum, als Dauergast in der 2. Liga von den Klubs aus dem Oberhaus vollends zurückgelassen zu werden. Da die finanzielle Schere immer weiter aufgehe, sei ein baldiger Aufstieg strategisch sehr wichtig. "Wenn wir es nicht schaffen, jetzt mutig zu sein in mehrere Richtungen, dann wird das schwer. Wir müssen raus aus der 2. Liga, aus vielen Gründen. Wir brauchen eine Synthese aus Vernunft und Mut, das müssen wir schaffen", sagt Kind in der Neuen Presse.

"Wenn man es nicht schafft, hat man viel Geld vernichtet"

Einfach wird die Balance zwischen wirtschaftlicher Vernunft und mutigem Investment nicht, wie der Geschäftsführer weiß. "Wenn einer hoch will, müsste er den Haushalt in der 2. Liga so hochfahren, dass es eine Risikoentscheidung wird. Und wenn man es dann nicht schafft, hat man unglaublich viel Geld vernichtet", so der 79-Jährige. Gleichwohl gebe es auch Ausnahmen, wie in dieser Saison der SV Darmstadt und 1.FC Heidenheim bewiesen hätten.

Kein Komplett-Umbruch geplant

Hannover hat sich indes laut Kind keinen Sparkurs auferlegt und geht mit konkurrenzfähigem Etat in die kommende Saison. Klar, dass Sportdirektor Marcus Mann nun liefern muss. "Er muss überzeugen mit seinen Argumenten – und er muss das dann auch verantworten", so Kind. Einen rabiaten Umbruch im Kader will 96 aber nicht vollziehen. Auf der Liste stünden "jetzt noch gut zehn Spieler, mit denen wir uns beschäftigen", sagt Kind. In etwa die Hälfte davon soll letztlich auch in Hannover landen. Bereits fest steht die Verpflichtung von Mittelfeld-Talent Marius Wörl von 1860 München, wobei eine Rückleihe zu den Löwen noch nicht ganz vom Tisch scheint.