Siebert stand im Mittelpunkt

4 Profis gesperrt: FIFA urteilt nach WM-Skandal über Uruguay

Siebert hat sich in Uruguay keine Freunde gemacht. Foto: Getty Images
Siebert hat sich in Uruguay keine Freunde gemacht. Foto: Getty Images

Der ewige Geheimfavorit Uruguay ist bei der WM in Katar nicht über die Vorrunde hinausgekommen. Das Aus besiegelte ein um einen Treffer zu knapper Sieg gegen Ghana im letzten Gruppenspiel. Die Schuldigen waren bei den Südamerikanern dabei schnell ausgemacht: Das deutsche Schiedsrichter-Gespann um Daniel Siebert bekam den schwarzen Peter zugeschoben.

Vor allem eine Szene erhitzte die Gemüter: Siebert blieb nach eingehendem Studium der Videobilder bei seiner Entscheidung aus der 57. Minute, den Uruguayern keinen Strafstoß nach vermeintlichem Foul an Darwin Nunez zuzusprechen. Nach dem Spiel kam es zu Tumulten, unter anderem stieß Edinson Cavani beim Gang in die Kabinen den VAR-Monitor zu Boden. Jose Maria Gimenez rastete sogar komplett aus, der Abwehrmann griff den FIFA-Wettbewerbsdirektor an, verpasste ihm erst einen Stoß Richtung Kopf und soll ihn anschließend auch noch beleidigt haben. Der Weltverband hatte schnell eine Untersuchung der Vorfälle angekündigt.

Insgesamt zehn Spiele Sperre

Fast zwei Monate später liegt das Urteil vor: Wie die spanische Sportzeitung Marca berichtet, sind alleine vier Spieler von Uruguay gesperrt worden. Gimenez hat für seinen Ausraster vier Partien kassiert, ebenso verhält es sich bei Torwart Fernando Muslera. Cavani ist mit einem Spiel Sperre ebenso wie Diego Godin glimpflicher davongekommen. Wichtig ist dabei, dass die Sperren nur auf Länderspiele bezogen sind, die Spieler ihren Arbeitgebern auf Klubebene aber zur Verfügung stehen.

Teilausschluss beim nächsten Heimspiel

Gegen den Verband von Uruguay ist derweil auch eine Strafe ergangen, beim nächsten offiziellen Länderspiel unter Jurisdiktion der FIFA müssen die beiden Tribünen hinter den Toren frei von Zuschauern bleiben. Der Verband und die vier gesperrten Spieler müssen zudem auch Geldstrafen zahlen. Das ganz große Unrechtsbewusstsein wird wohl auch diese Bestrafung nicht auslösen. Cavani legte vor knapp drei Wochen gegen Siebert nach und erklärte, wenn er sanktioniert werde müsse der Berliner Bundesliga-Schiri "ins Gefängnis".

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Lars Pollmann  
27.01.2023