2. Bundesliga
Roundup: Der HSV meldet sich zurück - weil Darmstadt und Heidenheim verlieren!

Der Hamburger SV hat im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga Big Points gesammelt. Während die Rothosen mit 5:1 gegen Jahn Regensburg gewannen, gingen der SV Darmstadt bei Hannover 96 (1:2) und der 1. FC Heidenheim beim SC Paderborn (2:3) als Verlierer vom Platz.
HSV macht kurzen Prozess
Der Hamburger SV setzte im Auswärtsspiel gegen Jahn Regensburg den ersten Stich. Nach einem Angriff über die rechte Außenbahn spielte Bakery Jatta den Ball flach ins Zentrum, wo Robert Glatzel zum 1:0 ins lange Eck traf (4.). Die Gäste spielten druckvoll nach vorne und drängten auf das schnelle zweite Tor, doch Glatzel scheiterte freistehend aus wenigen Metern (7.). In der 17. Minute erhielt der HSV nach einem Foulspiel von Benedikt Gimber an Glatzel einen Strafstoß, Sonny Kittel schob gekonnt zum 2:0 ein. Den ersten Regensburger Abschluss hatte Joshua Mees, sein Seitfallzieher stelle jedoch keine Gefahr dar (20.). Nach 30 Minuten sorgte Miro Muheim für die Vorentscheidung und ließ Jonas Urbig mit einem satten Linksschuss aus der zweiten Reihe keine Chance – 3:0 für den HSV. Von Regensburg kam bis zu diesem Zeitpunkt keine Gegenwehr mehr, die Hausherren hatten dem Spielverlauf wenig entgegenzusetzen. Dann allerdings prüfte Charalambos Makridis Daniel Heuer Fernandes, der den Schuss an die Latte lenkte (34.). Auf der anderen Seite markierte Kittel mit seinem zweiten Treffer das 4:0 und gleichbedeutend damit den Pausenstand (45.+1).
Der HSV machte auch nach dem Seitenwechsel Dampf. Wie schon in den ersten 45 Minuten gelang häufig über Jatta der Übergang ins letzte Drittel. Glatzel spitzelte eine Hereingabe des Flügelspielers beinahe ins Seitenaus, anschließend unterlief Gimber fast ein Eigentor und traf die Latte (53.). Den ersten Treffer der zweiten Halbzeit erzielte Regensburg – allerdings unter Beihilfe von Sebastian Schonlau. Der HSV-Kapitän versenkte einen als Rettungstat angedachten Kopfball ins eigene Tor (57.). Die Hausherren erhöhten den Druck, Hamburg stand defensiv aber sicher. Auch mit ein paar Minuten Abstand hielt Regensburg die Bemühungen aufrecht, die Gäste kamen indes seltener zum Zug und ließen die Gefahr aus dem ersten Durchgang vermissen. Kaan Caliskaner prüfte in der 70. Minute Heuer Fernandes, der den Flachschuss sicher parierte. In der 81. Minute erzielte Filip Bilbija das 5:1 für die Hamburger, welches erst nach einer Überprüfung durch den Video-Assistenten Bestand hatte. Das Tor stellte zugleich den Schlusspunkt der Partie dar, die in den letzten Minuten wenige sehenswerte Szenen bot.
Durch den Sieg rangiert der Hamburger SV mit 60 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz und hat den direkten Anschluss an den SV Darmstadt und den 1. FC Heidenheim wiederhergestellt. Jahn Regensburg bleibt hingegen mit 28 Zählern auf Platz 17, womit der direkte Klassenerhalt angesichts von sieben Zählern Rückstand auf Rang 15 nicht mehr zu erreichen ist. Einzig die Relegation ist theoretisch, doch auf Arminia Bielefeld fehlen fünf Punkte.
Darmstadt verliert auch in Hannover
Hannover 96 erschwerte die Aufstiegsmission des SV Darmstadt und ging nach zehn Minuten in Führung. Die Lilien verpassten es, eine Hereingabe von der linken Seite zu klären, die Hausherren setzten nach und Havard Nielsen brachte den Ball aus wenigen Metern Entfernung im Tor unter. Kurz darauf prüfte Cedric Teuchert Marcel Schuhen, der SVD-Keeper parierte sicher (15.). Derrick Köhn setzte den Ball in der nächsten Szene über das Tor (17.). Das Momentum war eindeutig auf Seiten der Hannoveraner, während Darmstadt große Probleme hatte, ins Spiel zu finden. Nach 31 Minuten kam es noch dicker für die Elf von Torsten Lieberknecht, da Cedric Teuchert nach einem schnell ausgeführten Freistoß aus spitzem Winkel zum 2:0 für 96 erhöhte. Auf der anderen Seite prüfte Phillip Tietz Ron-Robert Zieler und scheiterte am Torhüter (33.). Patric Pfeiffer scheiterte indes nach einem Freistoß per Kopf am Außennetz (41.). Der nächste Abschluss landete allerdings im Tor, Tietz verkürzte kurz vor der Halbzeitpause auf 1:2 (43.). Wenige Augenblicke später zog ein Schuss von Fabian Schnellhardt am 96-Tor vorbei (44.). Der Rückstand blieb zur Pause bestehen, der Anschlusstreffer verlieh den Darmstädtern aber neuen Mut für die zweite Halbzeit.
Darmstadt hatte zum Start der zweiten Halbzeit eine Schrecksekunde zu überstehen. Nielsen traf per Heber zum vermeintlichen 3:1 für Hannover, hatte sich beim Zuspiel aber im Abseits befunden. Der Treffer wurde für ungültig erklärt (48.). Christoph Zimmermann hatte bei einem Eckball die erste Chance für Darmstadt, setzte seinen Kopfball aber auf das Tor (55.). Die Gäste erhöhten den Druck und sorgten für eine offene Partie, die noch lange nicht entschieden war. Pfeiffer wäre fast bei einem Freistoß zum Abschluss gekommen, doch Julian Börner verhinderte diesen gekonnt (62.). Das Spielgeschehen verlagerte sich zunehmend ins Mittelfeld, viele Zweikämpfe und einige Wechsel unterbrachen ein wenig den Spielfluss. Darmstadt erhöhte die Aktivität, fand aber keine entscheidenden Lücken im letzten Drittel. Hannover wahrte gegen den Ball die Konzentration und ließ wenig zu. Die Lilien mussten die Schlussphase zudem in Unterzahl überstehen, da Matthias Bader aufgrind eines Foulspiels nahe des eigenen Strafraums Gelb-Rot kassierte (86.) - genau wie Braydon Manu in der Nachspielzeit (90.+3). Im Anschluss wurde es auf keine der beiden Seiten zwingend, weshalb Hannover den Sieg über die Zeit brachte.
Der SV Darmstadt hat den nächsten Matchball für den direkten Aufstieg vergeben, bleibt mit 64 Punkten aber an der Tabellenspitze und hat vier Punkte Vorsprung auf den Hamburger SV. Der Gang in die Bundesliga kann somit am kommenden Wochenende besiegelt werden. Hannover 96 belegt indes mit 43 Punkten den achten Tabellenplatz und hat die Einstelligkeit fest im Blick.
Heidenheim stolpert in Paderborn
Der SC Paderborn bestach in der Anfangsphase mit einer hohen Spielaktivität. Die Stärken des 1. FC Heidenheim kamen kaum zur Geltung, stattdessen drängten die Hausherren auf die ersten gefährlichen Abschlüsse. Auf solche warteten die Zuschauer jedoch vergeblich, da Heidenheim zumindest defensiv zu überzeugen wusste. Tim Kleindienst versuchte sich nach 24 Minuten aus der Distanz, der Ball flog weit über den Kasten; und unmittelbar darauf geriet Heidenheim in Rückstand. Nach einem Ballverlust von Kleindienst zog Paderborn einen Angriff über die linke Seite auf, Kai Klefisch wurde im Zentrum bedient und brachte das Spielgerät aus knapp 20 Metern unhaltbar im langen Toreck unter (25.). Wenig deutete auf einen schnellen Ausgleich hin, doch Kleindienst war mit einem abgefälschten Linksschuss innerhalb des Strafraums erfolgreich – 1:1 (30.). Der Torschütze legte in einem weiteren Angriff für Jan-Niklas Beste auf, dessen Schuss vor der Linie von einem Paderborner Verteidiger geklärt wurde (36.). Erfolgreicher war Denis Thomalla, der nach einem Schnittstellenpass frei in den Strafraum eindringen durfte und Jannik Huth keine Chance ließ – 2:1 für Heidenheim (38.). Die Führung resultierte aus einer hohen Effizienz im Abschluss und zunehmender Sicherheit im Ballbesitz, wenngleich der SCP in der letzten Linie teils fahrlässig verteidigte. Und bis zum Pausenpfiff gab Heidenheim das Zepter nicht mehr aus der Hand.
Heidenheim hatte nach dem Seitenwechsel die erste Chance, Dzenis Burnic zog den Ball über das Tor (48.). Zwei Minuten später klingelte es auf der anderen Seite, der frisch eingewechselte Marvin Pieringer traf aus spitzem Winkel und kurzer Distanz zum 2:2 (50.). Paderborn war wacher, Klefisch brachte seinen Schuss aber nicht aufs Tor (51.). Besser machte es Florent Muslija, der einen sehenswerten Angriff mit einem präzisen Schlenzer ins lange Toreck zum 3:2 für Paderborn veredelte (52.). Sirlord Conteh hatte die Chance zum 4:2, traf den Ball aber nicht richtig und verpasste es, die Führung auszubauen (55.). Gegen den Ball präsentierte sich Paderborn indes stabiler als in der ersten Halbzeit und bot Heidenheim wenige gefährliche Räume. In der 62. Minute traf Beste plötzlich aber die Latte, wenngleich ein Tor aufgrund einer vorausgegangenen Abseitsstellung ungültig gewesen wäre. Paderborn begann allerdings nicht sich zurückzuziehen, sondern blieb am Drücker und bemühte sich um den vierten Treffer. Pieringer ließ eine entsprechende Möglichkeit liegen (78.). Heidenheim wollte in der Schlussphase mit Flanken den Ausgleich erzwingen, der Erfolg hielt sich aber in Grenzen. Da Großchancen trotz aller Bemühungen Mangelware blieben, blieb es bei der Niederlage für Heidenheim.
Der 1. FC Heidenheim droht den direkten Aufstiegsplatz aus den Händen zu geben. Mit weiterhin 61 Punkten hat die Mannschaft von Frank Schmidt nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Hamburger SV. Der SC Paderborn eroberte indes mit 54 Punkten den vierten Tabellenplatz, hat aufgrund von sechs Punkten Rückstand auf den HSV aber kaum eine Chance darauf, Rang drei zu erobern. Nichtsdestotrotz wäre Platz vier ein Erfolg für die Ostwestfalen.