2. Bundesliga

Roundup: Darmstadt marschiert Richtung Bundesliga, Sandhausen gewinnt Kellerduell

Der SV Darmstadt hat Holstein Kiel deutlich geschlagen. Foto: Getty Images.
Der SV Darmstadt hat Holstein Kiel deutlich geschlagen. Foto: Getty Images.

Der SV Darmstadt hat am 30. Spieltag der 2. Bundesliga mit 3:0 gegen Holstein Kiel gewonnen und den nächsten großen Schritt in Richtung Bundesliga gemacht. Parallel feierte Fortuna Düsseldorf einen Last-Minute-Sieg gegen den Karlsruher SC (3:2), während der SV Sandhausen das direkte Duell mit Jahn Regensburg für sich entschieden hat (2:1).

Darmstadt macht früh alles klar

Der Tabellenführer SV Darmstadt drückte von Beginn an aufs Gaspedal und belohnte sich nach einem Eckball in der sechsten Minute. Ein Schuss von Philipp Tietz wurde unzureichend abgewehrt, Jannik Müller drückte den Ball per Kopf aus wenigen Metern über die Linie. Kurz darauf hätten die Lilien die Führung ausbauen können, Braydon Manu wollte den Ball für Mathias Honsak querlegen und spielte einen zu schwachen Pass, der keine Gefahr darstellte (11.). Daraufhin versuchte sich Fabian Schnellhardt per Volley und setzte den Schuss neben das Tor (17.). In der 22. Minute brachte Simon Lorenz den Ball im Netz unter, allerdings unterlief dem Innenverteidiger von Holstein Kiel ein Eigentor. Somit führte Darmstadt frühzeitig mit 2:0 und stellte die Weichen in der Mitte der ersten Halbzeit auf Sieg. Tietz hatte sogar die Chance aufs 3:0, vergab jedoch nach einem Konter gegen Robin Himmelmann (29.). Die Störche verzeichneten über weite Strecken der ersten Halbzeit längere Ballbesitzpassagen und liefen nach Ballverlusten häufig in gefährliche Konter, welche der SVD nicht immer konsequent zu nutzen wusste. Entsprechend blieb es bis zum Pausenpfiff bei der 2:0-Führung für die Lilien.  

Darmstadt ließ nach dem Seitenwechsel keine Zweifel daran aufkommen, das Spiel gewinnen zu wollen. Die Gäste übernahmen die Spielkontrolle und drängten Kiel in die eigene Hälfte. In der 52. Minute durfte Torsten Lieberknecht das dritte Tor seiner Mannschaft bejubeln, nach einem langen Schlag von Marcel Schuhen wuchtete Tietz den Ball in die Maschen. Den Kielern gelang es nur selten, Nadelstiche in der Offensive zu setzen, wirkliche Chancen spielte sich die Mannschaft von Marcel Rapp nicht heraus. Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit nahm Darmstadt das Tempo raus und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Die Führung wurde souverän verwaltet und sicher über die Zeit gebracht.

Durch den Sieg hat der SV Darmstadt 64 Punkte auf dem Konto und ist nicht mehr von den Aufstiegsrängen zu verdrängen. Der SC Paderborn ist als Tabellenvierter 14 Punkte entfernt. Da der Hamburger SV auf dem Relegationsplatz acht Zähler Rückstand hat, ist der direkte Aufstieg nur eine Frage der Zeit, sofern die Lilien nicht plötzlich einbrechen. Demgegenüber befindet sich Holstein Kiel mit 40 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz und kann den Klassenerhalt am nächsten Spieltag auch rechnerisch besiegeln.

De Wijs mit dem Lucky Punch für Fortuna

Der Karlsruher SC erwischte den besseren Start und hatte bereits nach wenigen Sekunden eine Großchance zur Führung, doch Matti Kaufmann traf lediglich die Latte (1.). Auch in den Folgeminuten setzten die Badener Fortuna Düsseldorf unter Druck. Fortuna sammelte mit der Zeit mehr Ballbesitzanteile und spielte sich vorne fest, Torgefahr entwickelte die Mannschaft von Daniel Thioune aber nur bedingt. In der 28. Minute klingelte es dann auf der anderen Seite, Kaufmann erzielte die 1:0-Führung für den KSC. Der Stürmer schloss aus der zweiten Reihe ab, Florian Kastenmaier ließ den harmlosen Schuss ins Netz rollen. Beinahe wäre der Fortuna der postwendende Ausgleich gelungen, doch Kristoffer Peterson kam nach einer vielversprechenden Flanke nicht zum Abschluss und Daniel Ginczek setzte den Ball ganz knapp neben den langen Pfosten (29., 30.). Drei Minuten später durfte Peterson jubeln, nach einem Doppelpass mit Dawid Kownacki brachte er den Ball aus spitzem Winkel im Netz unter – 1:1 (33.). Emmanuel Iyoha hätte das Spiel um ein Haar gedreht, Max Weiß verhinderte allerdings den Rückstand für den KSC (41.). Der Spielstand blieb bis zur Halbzeit unverändert.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Kopfball von Kaufmann, der am Tor vorbeiflog (47.). In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Leon Jensen hatte in der 54. Minute eine Großchance für den KSC und scheiterte an Kastenmaier. Abgesehen von dieser Möglichkeit spielte sich das Geschehen überwiegend zwischen den Strafräumen ab. Ein Standard verhalf Karlsruhe zur erneuten Führung: Philipp Heise schoss einen Freistoß in die Mauer, der Ball prallte von Christoph Klarer zurück zu Heise, dessen Flachschuss für Kastenmaier schwer zu sehen war und zum 2:1 einschlug (66.). Die Gäste bemühten sich um ein schnelles drittes Tor und die Vorentscheidung, doch Matthias Zimmermann machte ihnen einen Strich durch die Rechnung und traf zum 2:2 (72.). Ginczek verpasste daraufhin das dritte Tor für die Rheinländer (75.). Karlsruhe kontrollierte die Schlussminuten und Kaufmann hatte den Sieg auf dem Fuß, doch Kastenmaier bewahrte Düsseldorf mit einem starken Reflex vor dem erneuten Rückstand (89.). Unter dem Strich wirkte das Unentschieden leistungsgerecht, doch in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Jordy de Wijs nach einer Flanke von Shinta Appelkamp den Siegtreffer für die Fortuna.

Durch den Sieg hat Fortuna Düsseldorf 50 Punkte auf dem Konto und rangiert punktgleich mit dem SC Paderborn und dem FC St. Pauli auf Rang sechs. Der Karlsruher SC befindet sich mit 39 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz und wird die Saison aller Voraussicht nach im gesicherten Mittelfeld beenden.

Sandhausen schlägt Regensburg

In der Anfangsphase verzeichnete Jahn Regensburg mehr Spielanteile, während sich der SV Sandhausen auf die Arbeit gegen den Ball konzentrierte und um eine kompakte Staffelung bemüht war. Da der SSV Jahn im Ballbesitz kein zu großes Risiko eingehen wollte, waren Abschlüsse in den ersten Minuten Mangelware. In der 16. Minute setzte Sandhausen den ersten Stich, Merveille Papela setzte sich am linken Strafraumeck gegen zwei Gegenspieler durch, zog ins Zentrum und schloss aus knapp 20 Metern an. Jan Elvedi fälschte den Ball unhaltbar für Jonas Urbig ab – 1:0 für die Hausherren. Die Regensburger Antwort wäre um ein Haar in der 20. Minute erfolgt, doch Prince Osei Owusu köpfte den Ball freistehend neben das Tor. Die Gäste blieben am Drücker, insbesondere Sarpreet Singh schaltete sich in die Offensivaktionen ein; die Belohnung blieb jedoch aus, weil es die Mannschaft von Mersad Selimbegovic es verpasste, weitere Chancen herauszuspielen. Nach über 30 Minuten musste das Spiel unterbrochen werden, da sich Schiedsrichter Deniz Aytekin bei einem Zusammenprall an der Wade verletzte und behandelt werden musste. Mit etwas Verzögerung ließ Aytekin die Partie fortsetzen. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Owusu eine Großchance zum Ausgleich, sein Kopfball ging aber nur an die Latte (45.+1). Somit blieb es bei der knappen Führung für die Sandhäuser.

Kurz nach dem Wiederbeginn prüfte Aleksandr Zhirov Urbig per direktem Freistoß, der Jahn-Keeper präsentierte sich etwas unsicher, wehrte den Flatterball aber ab (47.). Kurz darauf scheiterte Papela am Pfosten (50.). In der 52. Minute erhöhten die Hausherren auf 2:0, Dario Dumic köpfte einen Eckball ins lange Eck und ließ Urbig keine Chance. Die Hausherren drängten auf das dritte Tor, Regensburg hatte keinen Zugriff und begann zu schwimmen. Alexander Esswein wurde steil geschickt, Urbig verhinderte den Einschlag (58.). Allerdings durfte Regensburg in der 65. Minute jubeln, Owusu verkürzte nach einem langen Einwurf auf 1:2. Die Gäste erhöhten daraufhin den Druck und warfen alles für den Ausgleich in die Waagschale. Der eingewechselte Joshua Mees hatte in der 72. Minute eine entsprechende Chance und verfehlte das rechte Toreck hauchzart. Auch Owusu probierte sein Glück und scheiterte knapp (77.). Andreas Albers verlor indes das Duell mit SVS-Keeper Patrick Drewes (82.). Zu allem Überfluss bestritt Regensburg die Schlussphase in Unterzahl, da Leon Guwara nach einem Foul gegen Christian Kinsombi Glattrot sah (85.). Der Endspurt der Gäste fiel aufgrund dessen harmlos aus. Sandhausen brachte den Sieg letztlich über die Zeit.

Der SV Sandhausen wahrt die Chance auf den Klassenerhalt. Das Tabellenschlusslicht weist nun 28 Punkte auf und damit genau so viele wie Jahn Regensburg. Beiden Mannschaften fehlt ein Zähler auf den Tabellen-16. Arminia Bielefeld und drei Punkte auf Rang 15, den Hansa Rostock belegt.

Florian Bajus  
30.04.2023